Verantwortung beim Schreiben?

Diese Frage stellte sich kürzlich im Vorfeld der ersten Etüde nach der Sommerpause und wurde in mehreren Kommentarsträngen diskutiert. Es ging dabei vor allem um eine von manchen Schreibenden angewandte Praxis, sich unbequemer Protagonisten eines mehr oder weniger schnellen Todes zu entledigen oder handelnde Personen Gewalt auszusetzen. Und in der Folge darum, wie mancher unbekannte Lesende dadurch beeinträchtigt oder getriggert werden könnte, weil er selbst in so einer Situation steckt oder gesteckt hat.

Inwieweit stehe ich als Privatperson mit einem öffentlichen Blog in der Pflicht, auf derlei Umstände Rücksicht nehmen zu müssen? Oder wieviel Verantwortung obliegt mir, eventuelle Missempfindungen bei potentiellen Lesern mit entsprechendem Hintergrund tunlichst zu vermeiden? Und ja, so hieß es auf der einen Seite, ich als Schreibende hätte darauf zu achten. Darum sammle ich jetzt seit mehreren Tagen meine Überlegungen dazu. Gut möglich, dass ich etwas wirr herumspringe. Für einen gut geordneten Text fehlt mir die Zeit und loswerden möchte ich manches dann doch.

Mich – und das gebe ich ehrlich zu – beschäftigt das sehr. Gewalt, Missgunst, selbst Mord sind durchaus Elemente in meinen Geschichten, obwohl ich mich im realen Leben als sehr friedfertigen Menschen sehe. Besonders in kurzen Textformaten bin ich begrenzt in meinen Möglichkeiten und bediene mich deshalb auch einer gewissen Schwarz-Weiß-Malerei. Ähnlich der Gut-gegen-Böse-Stilistik in Märchen. Vielleicht sehe ich aber auch das Problem als solches nicht in dieser Dimension, weil ich bisher ein glücklicherweise sehr behütetes Leben geführt habe. Weil ich manche Auswüchse in unserer Gesellschaft schlichtweg nicht kenne. Vielleicht bewege ich mich deshalb gedanklich auch in einem noch vergleichsweise harmlosen Umfeld.

Würde ich derlei Auswüchsen den Platz einräumen, wie er gefordert wird, gäbe es keinen Apotheker Edgar Knirps mit seinem Eisenhutgift, gäbe es keinen Schweinehund, der regelmäßig zur Schnapsflasche greift, gäbe es auch meinen Blog nicht. Möglicherweise sehe ich aber noch gar nicht bis zum Ende der Straße. Möglicherweise sind das Alkoholproblem meines (fiktiven) Schweinehundes und der giftmischende Apotheker erst die unteren Stufen einer langen Leiter der moralischen Entgleisungen, und je weiter man diese Leiter hinaufsteigt, umso abgestumpfter wird das Empfinden und umso extremer auch die Lust nach noch mehr Gewalt. Dass dann Menschen, die ohnehin schon viel mitgemacht haben, noch einmal aus der Bahn geworfen werden können, steht natürlich außer Frage. Niemand sollte das als Nebenerscheinung seiner Geschichten in Kauf nehmen wollen.

Mein erster Gedanke war, als diese Frage rund um bestimmte Wörter, die wir in den Etüden spielen, auftauchte: Würde ich aus Sorge um das Wohl möglicher Lesender mit entsprechendem Hintergrund all diese Trigger vermeiden wollen (und Trigger gibt es ohne Ende, weil es auch unendliche Erfahrungen und Erlebnisse gibt), bin ich mit meinem Blog am Ende. Dann ist er zum Sterben verurteilt! In letzter Konsequenz müsste ich ihn vom Netz nehmen und löschen.

Ich kann nicht Verantwortung für alle Beeinträchtigten, Kranken, Traurigen, Leidenden übernehmen. Was ich aber kann ist klarzustellen, wie ich zu Gewalt stehe. Dass ich sie nicht verherrliche. Dass tieffliegende Äxte und Messer, wenn nicht sogar Mord, nicht die ultimative Lösung sind, um ungeliebte Personen loszuwerden, wie es gelegentlich auch in meinen Geschichten passiert.

Aber wie trage ich dem Rechnung?

Kommt es so weit, dass ich eine Seite aufsetze wie damals bei der DSGVO, wo gewarnt wird, was einem in meinem Blog alles begegnen könnte? Schreibe ich vor jede Geschichte eine Warnung: Der Text könnte Unbehagen auslösen? Könnte Trigger-Wörter beinhalten?

Ist es tatsächlich meine Aufgabe, und wenn, in welchem Ausmaß, mich darum zu kümmern? Welche Meinung hat ein Stephen King dazu? Oder ein Stieg Larsson? Oder all jene Menschen, die furchtbares erlitten/gesehen und das in einem Buch aufgearbeitet haben? Eine Waris Dirie, ein Denis Mukwege? Verletzliche/verletzte Menschen stecken das vielleicht nicht einfach so weg. Hatten die genannten Autoren beim Schreiben im Blick, was ihr Buch auslösen könnte? Triggern können meiner Meinung nach nicht nur Fiktion, sondern ebenso Tatsachenberichte. Worte bleiben Worte.

Wo fange ich an und wo höre ich auf? Mich jedesmal damit zu beschäftigen, was bei wem dies oder jenes auslösen könnte, ermordet (da wären wir also wieder) jede Kreativität. Es ist das Ende des Schreibens. Es ist das Ende meines Schreibens. Denn in mir gibt es neben all den hellen auch dunkle Seiten (so wie sie in allen Menschen existieren) und in meinen Geschichten braucht es die dunkle Seite, um die helle Seite siegen lassen zu können. Aber wie dunkel darf diese Seite sein?

Und dann ist da noch ein anderer Gedanke. Wie viele Menschen schreiben hier in ihren Blogs, weil sie so besser mit ihren Erlebnissen umgehen können? Menschen mit Depression zum Beispiel? Wieviele Menschen schreiben hier ihre Geschichten und merken vielleicht gar nicht, wie sich ihre seelischen Verletzungen in ihren Geschichten spiegeln? Wieviele Menschen schreiben einfach mehr oder weniger gedankenlos, weil sie gar keine Vorstellung davon haben, was es alles in der Welt gibt? Wieviel Schrecken und Grausamkeit es gibt, was sie selbst noch nie erlebt haben, andere bekannt oder unbekannt Mitlesende aber sehr wohl?

Ich für meinen Teil schaue kaum Nachrichten, lese praktisch keine Zeitungen. Ich habe jahrelang keine Musik gehört, weil sie mich traurig und verzweifelt gemacht hat. Und ich habe jahrelang kein einziges Buch gelesen, weil ich die Geschichten nicht ausgehalten habe. Je näher sie zeitgeschichtlich gelagert waren, umso weniger.

Habe ich also Verantwortung? Ja, die habe ich. Auch. Ja, man sollte die Macht der Worte im Hinterkopf behalten. Denn die ist groß, egal, ob geschrieben oder gesprochen.
Ebenso habe ich aber auch als Leserin die Pflicht, gut auf mich aufzupassen. Dass ich beim Lesen auf Wörter stoßen kann, die etwas in mir triggern, werde ich wahrscheinlich nie vermeiden können. Möglich, dass der folgende Vergleich hinkt, aber ich gehe jeden Tag auf die Straße, fahre mit dem Auto, passe dabei bestmöglich auf, nicht zu Schaden zu kommen. Aber Garantie dafür gibt es trotzdem keine. Fakt ist auch, dass alle Verkehrsteilnehmer mehr oder weniger gute Voraussetzungen haben, um sicher voranzukommen. Unsere Aufgabe ist es, möglichst aufeinander zu achten. Aber Garantie gibt es trotzdem keine. Ist das nicht auch im Internet und in unseren Blogs so? Dass wir aufeinander achtgeben?

Nur: mein kleiner Blog lebt eben auch von Gegensätzen. Ich bemühe mich darum, dass ich keinem unsanft auf die Zehen steige oder gegen das Schienbein trete. Es liegt mir fern, durch meine Geschichten jemanden verletzen zu wollen. Aber kann ich das immer verhindern? Selbst wenn ich Gewaltausbrüche und ermordete Bösewichte vermeide? Wenn zum Beispiel mein anthropomorpher Schweinehund keinen Schnaps mehr saufen dürfen soll, weil der Schnaps bei Alkoholikern und/oder deren Kindern etwas triggern könnte?

Wo also liegt die Grenze? Wie klar ist sie gezogen? Wer definiert sie? Wie eindeutig ist sie zu erkennen? Was passiert in den Graubereichen, quasi im Grenzgebiet? Und wie weit liegt es in unserer Macht und auch Verantwortung?

 

 

37 Gedanken zu “Verantwortung beim Schreiben?

  1. Liebe Veronika, lass bitte um Himmels Willen niemanden deine Kreativität ermorden! Und achte bitte lieber nicht auf Trigger irgendwelcher Art! Auch mich hast du mit deinen Geschichten schon getriggert, auf aufheiternde und auf schmerzende Art. Du kannst mit deinen Geschichten Menschen – mich – zum Lachen und zum Weinen bringen. Und das ist gut und richtig so. Dafür sind fiktive Texte da. Ich kenne auch Autorinnen und Autoren, die ich nicht lesen kann und mag, weil sie mir nicht gut tun. Dann habe ich die Freiheit, ihre Texte NICHT zu lesen. Jeder Mensch hat für sich diese Freiheit. Aber gerade wenn es mir elend geht, lese ich gern Texte über fiktive Figuren, denen es ähnlich elend oder elender geht als mir. Das tröstet irgendwie. Und in derselben Situation lese ich auch gern lustige Texte. Das baut auf. Als mein Mann so plötzlich gestorben ist, war das Buch Hiob für mich sehr hilfreich – und hey, ich kenne kaum etwas, was grausamer ist. Es hat mir aber gezeigt, ich bin nicht schuld und mit meinem Elend auch nicht allein, und es kann irgendwann besser werden. Anderen Menschen mag es völlig anders gehen, die müssen dann auch völlig anders mit ihrer Situation umgehen. Aber das ist IHR Problem, nicht deines.
    Und dein fiktiver Schweinehund ist, Alkoholproblem hin oder her, eine hochsympathische Figur! Wen, bitte, soll der im negativen Sinn triggern? Auch Leuten mit Problemen (und wir alle haben welche!) sollten wir Schreibenden zumuten dürfen, über sich selbst lachen zu lernen. Ja, auch Alkoholkranken. Wir sind keine Psychologen oder Psychologinnen. Wer deren Hilfe benötigt, sollte sich an sie wenden (das ist keine Drohung, ich habe es in meinem Leben mehrfach gebraucht und getan, und ich gehe auch zu meiner Ärztin, wenn ich Fieber oder Schmerzen habe und lasse mich operieren, wenn da ein Tumor ist, der raus muss).
    Fazit dieses wirren Kommentars: Macht bitte, bitte weiter so, und steck die Schere in deinem Kopf zurück in ihre gedankliche Schublade!
    Das wünscht sich von Herzen
    Elke

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    • Ach der Schweinehund … ja, den mag ich auch. Der ist so brummig und hat seine Schwächen und trotzdem das Herz am rechten Fleck. Wenn man so will, dann menschelt er so richtig. *gg*
      Diese Diskussion hat mich gerade zu einer Zeit erwischt, wo ich mir mit dem Blog ohnehin nicht ganz leicht tue. Das reale Leben fordert mich sehr. Mein allererster Gedanke war: Wenn ich mich um das jetzt auch noch kümmern soll, dann hau ich das ganze in die binsen, dann freut mich das nicht mehr!
      Aber, um hier den fiktiven Schweinehund zu zitieren, der da meint, ich soll nicht überreagieren, erst einmal einen Schnaps trinken und nachdenken. Also bleibe ich doch und mache das beste draus!
      Dir danke für deinen Kommentar!
      Veronika
      Und ich freu mich sehr, dass du immer noch hier bei uns schreibst und liest und dich nicht bremsen lässt.

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  2. Das ist ein heißes Eisen, und ich habe auch keine abschließende Meinung dazu, weil das Thema so emotional besetzt ist und man es quasi nicht vermeiden kann, jemandem auf die Füße zu treten.

    Das Ding ist halt: Wir identifizieren uns mit Protagonisten. Geht es mir selbst nicht gut, lese ich gern von jemandem, dem es auch nicht gut geht und der aus der Nummer dann wieder rauskommt (siehe der Kommentar von Elke). Ich will dann nicht lesen, dass der Protagonist wieder und wieder übel verletzt wird oder stirbt. Wenn ich Ehestreit habe, will ich nicht, dass in der Geschichte ein Mann einen Stein nimmt und die Frau einfach so erschlägt, weil er es kann, weil es einfacher ist, als sich auseinanderzusetzen. Dann würde ich auch das Buch weglegen und „Was für ein Mist!“ denken.
    Ich kann als Schreiber also eigentlich nur verantwortungsvoll mit meinen Figuren umgehen, was ich versuche und wo ich an meine Grenzen stoße, denn das ist nicht nur, wie du schreibst, eine Frage von Wissen, das ist auch eine Frage von Handwerk.

    Es gibt Darstellungen, die mich psychisch in Situationen werfen, aus denen ich allein nur schlecht rauskomme. Aber das ist nicht die Schuld des Schreibers (dem kann ich höchstens vorwerfen, wie er die Situation auflöst), das liegt in meiner Verantwortung, mich um meine eigenen Ängste und meine alten(?) Verletzungen so zu kümmern, dass ich damit leben kann. Umgekehrt kann ich bei dem anonymen Leser nicht wissen, was ihn möglicherweise triggert, und, wie du schreibst, das killt das Schreiben.

    Der Punkt ist, was mache ich mit dem bekannten Leser? Veranstalte ich ein Wettrennen mit einer Gruppe, in der ein oder mehrere gehbehinderte Kinder sind – der einfachste Vergleich, der mir einfällt – oder achte ich darauf, dass sie mitspielen können? Und wenn ja, was bedeutet das eigentlich praktisch? Für mich? Für die anderen Schreiber? Wie weit bin ich verantwortlich? Was will/muss/kann ich tun? Ich merke, dass ich da noch nicht am Ende des Denk-/Lernprozesses angekommen bin.

    Danke dir für deine Gedanken, ich habe einfach mal meine ergänzt, weil es mich ebenfalls sehr beschäftigt.

    Liebe Grüße am Morgen
    Christiane

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    • Mit den eigenen Figuren verantwortungsvoll umzugehen ist ja schon einmal ein guter Anfang.
      Es muss aber auch möglich sein, seine Figuren sterben zu lassen. Und dass das nicht immer das stille Hinüberschlafen in der Nacht ist, sollte ebenfalls möglich sein.
      Ich sehe schon, was du meinst. Wenn es mir schlecht geht und ich genau solche Geschichten suche, finde, lese, dann will ich zumindest ein Happy End, damit ich die Hoffnung nicht aufgebe, dass es das für mich auch geben könnte.
      Allen kann man es wohl niemals recht machen. Und auf alle kann man auch nicht aufpassen. Vielleicht ist es einfach schon ein guter Start, mit seinen Figuren entsprechend überlegt umzugehen. Auch wenn hier jeder seine eigene Grenze hat, was erlaubt ist und was nicht. Die eigene Grenze, was vertretbar ist oder nicht, stimmt auch nicht immer zwangsläufig mit der gesellschaftlich-moralischen überein. Und selbst die verändert sich mit der Zeit. Wobei gerade das, wie man derzeit beobachten kann, bedenklich sein kann.
      Ich kann mir vorstellen, dass dich dieses Thema noch viel mehr umtreibt, wo du den Etüden eine Heimat bei dir gibst und sie moderierst. Bei dir laufen viele verschiedene Geschichten zusammen, geschrieben von Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und auch unterschiedlichen Vorstellungen.
      Liebe Grüße auch dir,
      Veronika

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  3. Wie schon Fontane sagte, das ist ein sehr weites Feld. Meine Psyche ist ja auch nicht immer stabil, aber ich würde nie den Schreibenden verantwortlich machen, dessen Zeilen mich triggern. Da bin ich einfach für mein Wohlergehen verantwortlich und höre auf zu lesen. Und es kann uns allen passieren, dass wir jemanden triggern, und wenn wir noch so gut aufpassen (das ist eine Erkenntnis, die ich aus dem Umgang mit anderen Betroffenen gewonnen habe). Also bitte, schreibe einfach so erfrischend weiter wie bisher!
    Liebe Grüße
    Viola.

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    • Liebe Viola, das ist sehr lieb von dir!
      Ich weiß durchaus ein bisschen um die Psyche mancher meiner Follower. Dass einer von euch durch meine Geschichten getriggert wird, liegt niemals in meiner Absicht. Vielleicht kommt auch das nicht von ungefähr, wen man in welcher Lebensphase um sich versammelt oder anzieht.
      Ich für meinen Teil frage mich sehr oft, welches Persönlichkeitsprofil ein Experte aufgrund der Geschichten in meinem Blog erstellen würde.
      Die Psyche ist ein weites Feld, so ist es!
      Liebe Grüße, Veronika

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  4. Ich kann mich dem Kommentar von Elke nur voll und ganz anschließen. Bitte mach einfach so weiter. Jeder entscheidet selbst was er liest und vor allem was er im Fernsehen sieht. Dort kümmert sich nämlich kein Mensch um Trigger (so scheint es mir auf jeden Fall). Wieviele Personen sehen jeden Sonntag den „Tatort“ und wieviele lesen diese Blogs? Nur um das Ganze mal in eine Relation zu rücken.
    Bitte gib nicht auf! Du versüßt mir jeden Morgen meinen Kaffee. Das gilt übrigens auch für alle anderen Teilnehmer der Etüden.

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    • Ich danke dir sehr herzlich, liebe Gabi!
      Aber natürlich mache ich mir auch meine Gedanken, wie ich auf andere Menschen wirke. Wenn ich tagaus tagein mein Tagebuch schreibe, interessiert das ja keinen. Doch selbst da gibt es Jahrgänge, die mich heute noch hinunterziehen, weil es so eine schwierige Zeit war.
      Natürlich muss ich für mich vertreten können, was meine Figuren tun können und dürfen. Das hat auch mit gesellschaftlichen Normen zu tun und was was wir voneinander erwarten. Wie wir miteinander umgehen. Wie ich möchte, dass man miteinander umgeht. Letztlich ist es ja auch meine Sprachwahl und mein Verhalten, das Menschen anzieht oder abstößt.
      Einfach drauflosschreiben und mir doch alles Andere egal, das ist es für mich nicht.

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  5. Echt ein schwieriges Thema. Das Problem ist einfach, man kann nicht auf alle eingehen. Beim Schreiben muss man wohl auch seinem inneren Kompass vertrauen. Wenn man dann doch etwas schreibt, bei dem man sich unsicher ist, kann man ein Vorwort schreiben.
    Ich hab mal eine Geschichte über Vergewaltigung geschrieben und dort eben ein auffälligs Vorwort verfasst. Unsicher war ich auch, aber ich habe mich bemüht respektvoll mit dem Thema umzugehen. Ich denke es ist wichtig auch Respekt vor den Figuren zu haben. Immerhin leben sie als Repräsentationen in den Köpfen der Leser.
    Grüße, Katharina

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  6. Ich glaube, ich bin zum Teil nicht richtig verstanden worden. Wenn es mir schlecht geht, giere ich nämlich nicht zwingend nach Happy Ends, sondern empfinde die im Gegenteil als wenig tröstlich im Vergleich zu meiner eigenen Situation, die vielleicht das Gegenteil von Happy ist. Mich tröstet dann eher, dass ich mit meiner unglücklichen Situation nicht allein auf der Welt stehe. Es gibt schlechte Ausgänge. So ist das Leben, so ist der Tod. Ein Triggern durch Literatur kann sehr heilsam sein. Und sehr weh tun. Aber getriggert wird man auch durch einen Waldspaziergang, das Rauschen eines Wasserfalls, eine Autofahrt, den Anblick eines Fahrzeugbriefs, das Schreddern alter Finanzamtbelege, eine rote Rose als Dekoration auf einem Gasthaustisch … und man muss damit klarkommen.

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    • Ah, ich verstehe. Da habe ich vorschnell von mir auf dich geschlossen. Ich halte mich nämlich eher an gute Ausgänge oder eben, wie jemand mit Schicksalsschlägen umgeht.

      Wenn wir jetzt alle beisammen säßen und eine Diskussionsrunde hätten, wo wir direkt aufeinander eingehen könnten … das wäre so viel einfacher, als sich mit Worten erklären zu müssen.

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  7. Das ist jetzt aber ein schwieriges Thema. Ich hab die Diskussion, die du erwähnst nicht mitbekommen.
    Ich möchte auch niemanden seine Erlebnisse absprechen. Das sollen meine Texte auch nicht. Ich bin auch sehr behütet aufgewachsen und kann nur fiktiv meine Geschichten erzählen. Wenn ich jemanden ermorde, habe ich nicht das Bedürfnis, das auch in der Realität zu machen. Im Gegenteil, dafür morde ich in meinen Texten. Ich kann in meinen Texten verarbeiten, was mich ärgert oder verletzt hat. Das war auch einer der Gründe, warum ich überhaupt angefangen habe zu schreiben. Wenn ich schreibe, lasse ich mich meist führen. Ich weiss meist nicht wo meine Texte lang gehen. Ich habe aber auch keine Lust mich einsperren zu lassen, weil ich eventuell irgendwelche Trigger auslöse. Weil das mich blockiert, oder ärgert.
    Wenn ich also aufpassen muss, bei dem was ich schreibe, damit keiner sich irgendwie „getriggert“ fühlt, dann kann ich das auch lassen.
    Der Alltag beschränkt einen sowieso – da muss ich das nicht bei meiner Kreativität machen.
    Ich mag es auch gerne blutig und manchmal auch brutal. Aber das heisst nicht, dass ich es erleben will. Und, so wie ich mein erlebtes aufgearbeitet habe, würde ich das wohl auch schriftlich machen.
    So ist es wie ich es mache. Aber wie gesagt – ich habe noch keine Gewalt erlebt und kann nicht die Gefühle anderer fühlen und auch nicht wissen, was meine Texte auslösen.

    Ich habe auch CD´s die ich Jahrelang gehört habe. Dann hörte ich sie mal in einer depressiven Phase und bemerkte, dass sie mich noch weiter runterzog. Dafür kann aber der Interpret nichts – vorher ging es ja – und auf einmal nicht….Seit dem hab ich sie nicht mehr gehört.

    Wie gesagt – ein schwieriges Thema und irgendeine/r wird sich immer negativ beeinflusst sehen. Aber das kann nicht dein Problem sein. Den einen deprimiert dein Text – mich nicht – ich mag deine Texte.

    Ich entschuldige mich schon, wenn ich etwas missverstanden habe, da ich wie erwähnt ja nicht den Ursprung mitbekommen habe.

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  8. Den Schreibenden vorzugeben, was sie schreiben dürfen und was nicht, ist Zensur. Ich mag auch keine Gewaltverherrlichung, aber niemand ist gezwungen, Texte zu lesen, die er/sie nicht mag, die irgendwie was immer triggern. Selbstverantwortung muss auch Leseentscheidungen einschließen.
    Ich finde die überwältigende Krimiflut in Buch und Film bedauerlich. Sie führt auch dazu, dass Hobby-Schreiberlinge wie wir, wenn ein kreativer Text entstehen soll, sofort an einen Krimi denken, als gäbe es keine anderen Möglichkeiten.
    Man muss auch noch sagen, dass man – wenn bei einem Schreibspiel wie den Etüden keine Gewalt vorkommen soll – auch keine Wörter wie „Verzweiflungstat“ vorgeben sollte.
    Aber insgesamt finde ich, dass jede/r schreiben kann was immer er/sie will, da ja absolut niemand in irgendeiner Weise verpflichtet ist, es auch zu lesen. Wie du schon sagst, Veronika, Vorgaben darüber, was geschrieben werden darf und was nicht, sind der Tod jeder Kreativität.

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    • Ich habe (ich will es hier doch noch mal erwähnen) nie gesagt, dass bei den Etüden keine Gewalt vorkommen soll oder darf. Allerdings würde ich dazu aufrufen, nicht respektlos mit den Figuren umzugehen. Das sind zwei völlig unterschiedliche Schuhe.
      Meine Kritik richtet sich gegen das Wie, weniger gegen das Was.

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      • Naja, da fühle ich mich von der Kritik ohnehin nicht angesprochen. Im übrigen hat ja dergl das Thema aufgebracht. Ich wundere mich nur über den Zeitpunkt, den schließlich sind in den Etüden schon sehr viele Menschen auf verschiedenste Weise gekillt worden :)

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      • Ich weiß nicht ob du das weißt, aber es ist nicht der erste Zeitpunkt. Es hat mal eine Schreiberin unabsichtlich eine Kettenreaktion ausgelöst, da haben Christiane und ich auch schon Kritik geübt. Die Sache ist halt mit, dass sich die Gruppe verändert hat und im Gegensatz zu früher sehr heterogen ist, was per se nicht schlecht ist, aber eben problematisch werden kann und in dem Fall, den ich bei mir angesprochen habe – bitte jetzt hier bei Veronika kein Fass aufmachen – auch wurde (wurde mir auch von anderen rückgemeldet). Was andere gemacht haben, weiß ich wie gesagt nicht, weil ich jetzt keine Kraft habe mitzulesen. Früher wusste man, man konnte sich aufeinander verlassen und selbst wenn man auf etwas für eine*n irgendwie schlechtes gestoßen ist, konnte das, weil jede*r jede*n gut kannte abgefedert werden. Jetzt mit so vielen Leuten ist das keine Option mehr.

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      • Ich sehe da schon einen großen Unterschied, ob man über bekannte Personen schreibt (bei dir Klassenkameraden) oder Personen erfindet.
        Was ich nicht verstehe, ist, ob es sich um einen konkreten Fall handelt oder nur um theoretische Überlegungen.

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      • Wo rede ich von Klassenkameraden? Ich stehe gerade auf dem Schlauch und weiß nicht was du meinst. Kann es sein, dass du den fiktionalen Text, der heute auf den Klecksen erschienen ist und den ich nicht meine mit den beiden Texten auf den Fädenrissen verwechselst, in denen ich einen akuten Etüden-Fall anspreche. Anders kann ich mir deinen Kommentar jetzt nicht erklären, wir sind also beide verwirrt.

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      • :) Ja, das kommt vor.
        Ich meinte den Text auf den Klecksen über die Literatur -AG einer Schule.
        ABER
        *tiefer Seufzer der Erleichterung* jetzt kenne ich mich aus. Ich hatte die „Kleinigkeiten“ nicht gelesen und wusste einfach nicht, was der Anlass zu dieser Debatte war. Vielen Dank dafür, dass du dran geblieben bist um mich zu erhellen :)

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  9. Ich versuche mal, dir ein paar Cent aus meiner Sicht da zu lassen. Ich kann die Sache aus mehreren Winkeln sehen, unter anderem auch als Moderatorin – oder nennt man das bei euch nur Moderation – einer Schreibcommunity.

    Dazu erstmal: Jede Gemeinschaft oder Community hat zu so etwas eigene Regeln. Den Etüden ist vielleicht gerade so ein bisschen „zum Verhängnis“ geworden, dass es keine klaren Regeln gibt was geht und was nicht. Dazu haben wir die unglückliche Situation, dass Ludwig dadurch, dass er so lange schon aktiv nicht mehr dabei ist die heutige Etüdengemeinschaft auch nicht einschätzen kann. Die „Community“ von 2017 hätte diese Wörter weitestgehend problemlos spielen können, die von heute aber nicht mehr. Jetzt sind die Leute andere und man muss mehr darauf achten was wer macht, weil es so viele verschiedene Interpretationen gibt was die Etüden erlauben und was nicht und ob es nun eine Community ist oder nicht. Mammutaufgabe für Christiane, die das alles alleine stemmt. In einer Gemeinschaft passt man auf einander auf. In 20 Jahren Erfahrung mit so etwas, habe ich das auch immer als Teil der Regeln gesehen, die es zu beachten galt/gilt. Die Etüden haben so etwas, so einen gemeinsamen Konsens nicht. Das gibt uns allen große Freiheit, aber auch großes Risiko Murks zu bauen. Und das macht die Balance schwierig.

    Es gibt eine ganz einfache Möglichkeit um prinzipiell fast alles machen zu können und du sprichst es ja selber schon an: Disclaimer. Oder, weil Disclaimer nicht jederleuts Sache sind, ein Spezielles Schlagwort, eine Extra-Kategorie oder ganz einfach: Dieser „Weiterlesen“-Schnitt bevor der eigentliche Text beginnt. Dann muss man bewusst noch mal klicken, wenn man den Text lesen will und ist sich klar, ab dem Punkt ist es eigene Verantwortung. Ein Artikel dazu, was du mit diesem Schnitt bezweckst, dass das dein Absicherungswerkzeug ist und fertig.

    Mal ein Beispiel, das so ähnlich ist von meinem Blog: Ich muss bei jedem Text in der „umgekehrten Perspektive“ erneut darauf hinweisen, was das ist und dass das eine unregelmäßige Reihe ist, sonst habe ich sehr unschöne, sowohl mich als auch Lesende angreifende Reaktionen. Ich kann es natürlich lassen und mir denken Man merkt doch, was das soll, Lesekompetenz ist alles, aber dann habe ich einen wütenden Mob in meiner Kommentarspalte und würde ich das freigeben, hätte ich einerseits behinderte traumatisierte Lesende und andererseits nichtbehinderte Lesende, die mir die Kommentarspalte mit Wie krass und Heftig, dass das Leute so hart triggert vollschreiben. Und der Trigger, den die „umgekehrte Perspektive“ – die ich übrigens nur mache, weil nichtbehinderte Lesende das wollten – setzt ist nicht der, der bei Gewaltüberlebenden oder psychisch Kranken gesetzt wird, ist also keiner für den ich Verantwortung trage. Ein behindertenfeindliches Arschloch, das Gülle über Leute auskotzt ist nämlich auch ohne mein kleines Blog ein behindertenfeindliches Arschloch, das seine Gülle über Leute auskotzt – bloß woanders.

    Der Trigger, der aber gesetzt werden kann durch eine respektlose Gewaltdarstellung funktioniert ganz anders und der kann auch vermieden werden, in dem man seinen Kram einfach mal recherchiert, vielleicht – so wie du es getan hast – die Nummer zu Hilfsangeboten drunter setzt, gegebenenfalls, wenn dich jemand getriggertes direkt anspricht auch mal eine Antwort wie Sorry, wusste ich nicht. Kommst du klar jetzt?

    Du schreibst: „Was ich aber kann ist klarzustellen, wie ich zu Gewalt stehe. Dass ich sie nicht verherrliche. Dass tieffliegende Äxte und Messer, wenn nicht sogar Mord, nicht die ultimative Lösung sind, um ungeliebte Personen loszuwerden, wie es gelegentlich auch in meinen Geschichten passiert. “

    Du weißt doch was du machen musst und wie, da fällt dir auch was ein. Schon alleine durch ein notfalls – also im Ernstfall – nachgeschobenes „XY, Mist, dich habe ich total vergessen“/“Ich wusste gar nicht, dass du hier liest“, kannst du Verantwortung übernehmen. Ideal wäre aber natürlich, dass niemand in diese Situation kommt. Und das geht durch Disclaimer, „Weiterlesen“-Schnitt oder auch so eine Hilfsangebot-Nummer und eben das, was du sagst, klare Distanzierung.

    Du stellt eine Frage beziehungsweise mehrere, die tatsächlich oft in Schreibcommunitys auftauchen, die dich aber nicht weiterbringt. Ich verstehe wo sie herrührt, aber King Larsson, Dirie, Mukwege nutzen ein anderes Medium. Anderes Medium, andere Verantwortung.

    Buch – und ich nehme an E-Books haben so etwas auch irgendwie – kann man den Klappentext lesen und sich denken „Äh, nee! Will ich nicht, halte ich nicht aus…“ und dann legt man es weg und fertig. Online-Geschichte in Blogs – hat man kein Klappentext, ist sofort drin. Man folgt zum Beispiel arglos einem Pingback und ist – zack drin! Man hat ja vorher keine Inhaltsangabe. Und entsprechend muss man sich, wenn man mit Verantwortung handeln will da als Online-Autor*in andere Gedanken machen als Leute, deren Bücher gedruckt werden. Da kann ein Disclaimer das Äquivalent zum Klappentext sein.

    [Abgesehen davon weiß man bei King oder Larsson durch deren Bekanntheitsgrad auch als Genrefremde*r was eine*n erwartet und kann wählen „Das möchte ich nicht lesen“ bevor man anfängt.]

    Vielleicht ist da ja irgendwas dabei, das dir in deinen Überlegungen hilft.

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    • Ergänzung (für dich, für andere): Ja, es gibt bei E-Books Klappentexte. Meist gibt es sogar ausgiebige Leseproben.
      Danke für deine Überlegungen zum Thema Community. Ich hätte uns, also den regelmäßigen Kreis Mitschreiber, nie als solche bezeichnet, aber einen „harten Kern“ sehr wohl als solche empfunden, wenn ich darüber nachdenke. Was es natürlich nicht leichter macht.
      Noch ein loses Ende.

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      • Du, das erstaunt mich ob deiner Anreden in den Einladungen jetzt ein bisschen. Ich hatte schon immer, das Gefühl, dass du da eine Gruppe siehst. Wenn nicht hast du nämlich noch ein ganz anderes Problem: Wenn du es nicht als prinzipielle Gruppe siehst, was ist mit den Leuten, die richtig scheiße bauen? Das müssen wir nicht in Veronikas Kommentarspalte diskutieren, ich kann dir das gerne mailen, aber ich sage dir was ich meine: Diejenigen, die vielleicht sagen, im Rahmen des Spieles geht alles und wir sind nur Mitspielende, die letzte Verantwortung hat Christiane und dann hat irgendwer mal ungewollt eine strafrechtlich relevante Äußerung in der Etüde. Dir kann man dann, glaube ich nichts, aber befragt werden könntest du trotzdem. Braucht nur mal irgendwer was politisches schreiben und vergessen Zitat kenntlich zu machen, sich von Aussagen zu distanzieren etc. Abmahnungen gehen schnell.

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  10. Holla, die Waldfee … da geh ich nur mal kurz mit dem Kind ins Bett, und hier gehen die Kommentare über.
    Soll ich ehrlich sein? Ich steig da gerade aus. Ich versteh es nicht mehr. Ich fürchte sogar, dass diese Diskussion, wer wie auf wen aufpassen soll und Rücksicht nehmen, den Etüden nachhaltig schaden könnte. Und nein, so sehr ich die Etüden mag (und das darfst du Christiane jetzt bitte bitte nicht gegen dich gerichtet sehen) und so sehr ich Christiane und ihre Art, mit den Etüden umzugehen, schätze und hochachte, weil das wirklich aufwändig ist und eine permanente Aufgabe, ich sehe mich hier nicht als Teil einer eingeschweißten Community. Eher sehe ich das hier als Dorfgemeinschaft, in der man mehr oder weniger Kontakt hat. In der man Blogger hat, die man sehr gerne liest und andere, die man hin und wieder besucht Für mich ist das ein Kreis an Geschichtenerzählern, sehr vielfältig, wohl mit einem harten Kern an Vielschreibern, das schon, aber ich sehe mich nicht so sehr in der Pflicht, wie dergl das als nötig erachtet.
    Wenn ich das hier jedoch als jene Community ansehe, die dergl anspricht, dann sollte es ohnehin kein Problem sein, denn dann kann man mir durchaus sagen: Hey, deine Geschichte finde ich mies, meinst du das ernst? Und ich finde es andererseits auch sehr fragwürdig, schon im Vorfeld zu sagen: Hm, du und du da drüben, ihr lest das jetzt besser nicht, denn das ist nicht gut für euch!
    Nothilfenummern anzugeben ist zwar gut und schön, hat aber irgendwie den Beigeschmack des Abschiebens: Ich baue vielleicht Mist, aber helfen lasst euch bitte woanders!

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  11. Du kannst alles schreiben was du willst. Vor allen Dingen wie du willst. Wäre ja schöner, wenn man Rücksichten nehmen müsste. Stell dir vor, dann gebe es keine Bücher, Filme und Serien mehr. Denn überall findet jemand was, was ihn stört.
    Lass dich nicht voll blubbern, sondern schreib das was DU willst. Wem es nicht passt, soll woanders lesen.
    Bei expliziten Splatter kann man eine Warnung voran stellen, muss man aber nicht.

    Verbiege dich nicht für Andere, die danken es dir sowieso nicht. Also bleib einfach du selbst.

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    • Ich denke mir hier bei dieser Diskussion schon die ganze Zeit, wir wollen uns heute immer und überall absichern, damit uns nur keiner ans Leder kann. Und ja, ich kann schreiben, was ich will. Ich sehe das übrigens als ein besonderes Privileg, denn nicht überall kann man sicher (für Leib und Leben) seine Meinung kundtun.
      Sich verbiegen dankt einem keiner und hinterlässt einen schalen Beigeschmack, da hast du recht. Ich darf aber trotzdem mein Hirn eingeschaltet lassen, wenn ich schreibe und poste. Aber der Gebrauch des eigenen Hirnes hat ohnehin immer und überall seine Berechtigung. *g*

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  12. Die Gedanken sind frei. | Ein Autor muss sich keine Gedanken um die Befindlichkeiten seiner LeserInnen machen. Es ist eine staatliche Aufgabe, Geschriebenes, Gefilmtes und Musiziertes zu überprüfen und eine Altersfreigabe/Feiertagsfreigabe festzusetzen. Für Erwachsene darf nichts begrenzt werden, es sei denn, die Publikation verstieße gegen Strafrecht oder Persönlichkeitsrechte. | Unsere Gesellschaft ist durchtränkt von physischer, psychischer und seelischer Gewalt. Gewalt an sich selbst und vor allem Gewalt an Anderen. Diese Gesellschaft blendet das hervorragend aus. U.a. ist es meine Aufgabe als „Autor“, auf die allgegenwärtige Gewalt aufmerksam zu machen und dafür zu sensibilisieren, wie unauffällig eine Gewaltspirale beginnt. | Gewaltdarstellung zur Befriedigung eines Voyeurismus oder zum Ausleben eigener Gewaltphantasien, lehne ich ab. In Wort, Bild oder Musik dargestellte Gewalt muss immer einen Bezug zur Realität haben. | Großen Respekt habe ich vor empfindsamen Menschen, die sich täglich vor Übergriffen auf ihre empfindsame Seele schützen müssen. | Falls es jemanden gibt, der vor dem Lesen meiner Geschichten vor bestimmten Triggern gewarnt werden möchte, so bitte ich um eine private Nachricht, (redskiesoverparadise[at]posteo.de) in der diese Trigger benannt werden. Ich werde dann in einem Vorwort zur Geschichte auf das Vorkommen dieser Trigger (ohne Personenbezug) aufmerksam machen. | Die Stärke der Etüden liegt in ihrer inhaltilichen und formellen Vielfalt. Diese Vielfalt darf nicht eingegrenzt werden!

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