Ich hatte gerade zwei Wochen frei. Zwei Wochen! Die erste Woche war noch ganz verplant mit Christkind, Bescherung, Familienbesuchen, diversen Terminen, Kochen da und Essen dort, doch mit den ersten Jännertagen kehrt endlich Ruhe ein.
Ich gehe wieder regelmäßiger meine Runden. Raus bei der Haustür, an der Waldkante hinter dem Dorf den Trampelpfad entlang, Schmale Waldwege, wo man nur wenige Menschen trifft oder vielleicht den ein oder anderen Waldarbeiter. Irgendwann dreht sich der Weg, macht eine große Kehre und auf dem Begleitweg neben der Straße geht es zurück. Es ist eine schöne Runde, je nachdem, wann ich den Weg nach rechts einschlage, oder ob ich noch eine Schleife dranhänge, es sind gerade einmal zwischen 4 und 8 Kilometer. In einer guten Stunde machbar. Mein ständig rebellierender Fersensporn reagiert entsprechend nach den ersten Runden mit heftigen Schmerzen, kann sich gegen meinen (fast wollte ich sagen: eisernen) Willen aber nicht durchsetzen.
Mein phasenweise beinahe obsessives Lernen von Vokabeln in den letzten Wochen verselbständigt sich. Selbst, wenn ich nicht gerade aktiv lerne, kommen mir die Wörter unter. Wie geht es dir? Jak se máš? Nach links, nach rechts. Doleva und doprava. Ahoj! Dobrý den! Co pro vás mohu udělat? Was kann ich für euch tun?
Während ich hier im Wald Schritt vor Schritt setze – krok za krokem – spule ich im Kopf Wörter ab. Ein paar Schritte, nächstes Wort, noch ein paar Schritte, eine Redewendung, wieder ein paar Schritte, wie sagt man das jetzt eigentlich?, weitere Schritte, wie ging das doch gleich mit den Präpositionen, mit den Endungen, mit den Fällen? Der Wald – les – und da vorne ist ein kleiner Teich – rybník. Mein Hirn gibt einfach keine Ruhe!
Am Donnerstag geht der nächste Tschechisch-Kurs los, mal schauen, was dann wirklich hängen geblieben ist. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen und immer schön einen Schritt vor den anderen gesetzt.
„…und immer schön einen Schritt vor den anderen gesetzt“ dass ist überhaupt ein gutes Motto für 2023. 🙂
LikeLike