Virtuelle Schreibwerkstatt – Tag4: Schreiben zu Bildern.

Tag 4 – Schreiben zu Bildern in Jutta Reichelts virtueller Schreibwerkstatt ist längst vorbei, ich hinke etwas nach, aber ich werde meinem eigenen Rhythmus folgen. Zu voll ist mein reales Leben, dass ich mich täglich auf die Schreibwerkstatt konzentrieren könnte. Ich habe es versucht und nein, es geht nicht. Leider.

Am vierten Tag ihrer Schreibwerkstatt lädt Jutta zum Schreiben zu Bildern ein. Dafür hat sie ein Bild von Edward Hopper ausgewählt: Cape Cod Morning. 

Mit Bildern ist das so eine Sache. Ich schaue sie mir gerne an. Vor manchen Bildern kann ich lange sitzen und einfach nur schauen. Das Licht und die Farben auf mich wirken lassen. Das Ganze in mich aufnehmen. Ohne dass dabei auch nur irgendwelche Fragen auftauchen. Ich sehe. Ich fühle. Fertig.

Schreiben zu Bildern ist darum für mich oft wirkliche Arbeit. Sehr viel mehr Arbeit als jene, nach „ersten Sätzen“ zu schreiben oder mit Reizwörtern zu jonglieren. Es fühlt sich an, als wäre da ein loser Faden, dessen anderes Ende ich erst mühsam suchen muss. Das ist nicht bei allen Bildern so und auch von meiner Tagesverfassung abhängig, trotzdem wird das Schreiben zu Bildern wahrscheinlich nie meine favorisierte Technik werden, wenn ich auf andere Techniken zurückgreifen kann, die mir mehr entsprechen.

Versucht habe ich es aber trotzdem. Lest selbst …


Ungewissheit

Irgendetwas Großes war da draußen. Helene hatte es gehört in der letzten Nacht. So wie das klang, musste es etwas wirklich Großes gewesen sein. Da war sie sicher. Jedenfalls fast. Vielleicht.

Sie stand in ihrem lichtdurchfluteten Erker in dem kleinen Haus am Waldrand, richtete den Blick angestrengt nach draußen. Sonst machten ihr diese Geräusche nichts aus. Im Gegenteil: Sie liebte das Rauschen des Windes in den Bäumen und wie sie sich sachte dabei hin und her wiegten. Sie mochte es sogar, wenn die Wölfe heulten und sich über große Entfernungen hinweg miteinander unterhielten. Es machte Helene nichts aus, dass sie alleine und abgeschieden hier heroben lebte.

Nur diese Geräusche heute Nacht waren neu, waren anders. Sie konnte sie nicht zuordnen. Jetzt am Morgen schalt sie sich eine ängstliche Närrin. Wahrscheinlich hatte sie zu lange in dem Buch gelesen und danach schlecht geträumt. Es war ein neuer Tag und die Sonne schien freundlich durch die Fenster, wärmte den dunklen Holzboden. Es war ein so wunderschöner Sommermorgen, dass sie an ihren Erinnerungen zweifelte.

Und doch! Aufmerksam blickte sie nach draußen, suchte die Wiesen nach Spuren ab. Irgendetwas war da. Ganz bestimmt. Sie hatte sich ganz sicher … wahrscheinlich … eher nicht geirrt. Angespannt und nervös trug sie diesen Gedanken mit sich durch den Tag, wartete ungeduldig und auch ängstlich auf das Hereinbrechen der Nacht.

Und was, wenn doch?

4 Gedanken zu “Virtuelle Schreibwerkstatt – Tag4: Schreiben zu Bildern.

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