Wein, Weib und Gesang.

Ich bin auf dem Weg zu einer Freundin. Es ist bereits dunkel, nur die Sterne leuchten am Himmel. Dass und warum ich schon wieder zu Fuß unterwegs bin, muss ich wohl nicht dazu sagen. Ich gehe gern durch die Dunkelheit. Auch wenn sie so ein leichtes Kribbeln erzeugt. Bei den drei Hunden, die in der einen Gasse im Eckhaus wohnen und einen meistens durch den Gartenzaun anbellen, kribbelt es auch. Ich lausche, als ich vorbeigehe. Plötzlich höre ich das metallische Scheppern einer Hundemarke. Stehen da hinter dem Holzzaun und beobachten mich. Dunkle unbewegte Silhouetten. Unheimlich.

Schnell gehe ich weiter und brauche dennoch eine gute halbe Stunde, bis ich bei meiner Freundin ankomme. Es ist wieder einmal höchste Zeit, dass wir uns treffen. Dass wir lange und ausgiebig tratschen und dazu wie üblich Rotwein trinken (der Giramondo ist köstlich). Nur singen werden wir nicht. Dafür ist das Radio da. Überhaupt ist es gut, dass ich das Auto daheim stehen lassen habe.

Wir reden über die Kinder und über die Männer. Unsere und andere. Und auch sonst bekommen wir alle möglichen Themen durch. Wo manch einer gern Mäuschen spielen und es dann womöglich bereuen würde. Manches will man vielleicht gar nicht so genau wissen. Wir lachen viel und spülen ein paar Tränen hinunter. Es ist mal wieder alles dabei. So wie die obligatorische Flasche Rotwein und die Lachsbrötchen.

Später rufe ich kurz den liebsten Mann an, ob er mich bitte holen mag. Ob denn die Flasche schon leer sei, will er neckend wissen. Und fährt wenig später vor. Er ist der liebste Mann auf der Welt.

Schön war das. Manchmal vergesse ich in all dem Trubel und mit den vielen Verpflichtungen, dass man seine sozialen Kontakte auch pflegen muss. Danach spaziert es sich wieder leichter durch den Alltag. Es glättet die Sorgenfalten im Gesicht. Zaubert ein Lächeln hinein.

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2 Gedanken zu “Wein, Weib und Gesang.

  1. Hach, ja, das ist manchmal sehr entspannend. Wenn es nicht in sozialen Stress ausartet, grins. So mit Strichlisten: Wie oft war ich jetzt bei ihr? In welchem Abstand? Wie oft war sie bei mir? Wer ist gerade dran? Was hat sie serviert? Wie kann ich das erreichen/toppen? Was kann ich ihr sagen, was lieber nicht? Wird sie es im Viertel und/oder im Netz publik machen? Ist das sogar mein Ziel? Am besten bereite ich das Treffen akribisch vor. Mit Bleistift und Papier. Oder mit Tastatur und Projektplanungssoftware.
    Aber offenbar läuft das bei dir zum Glück spontaner ab. Prost alsdann – auf euer nächstes Treffen!

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