So, ihr meine lieben Leser! Im Hause Vandermeer ist es nicht sonderlich fröhlich und nach Margarete und Peter fehlt jetzt nur noch, dass ich euch auch die Schwiegermutter vorstelle. Einmal mehr folge ich Christianes Schreibeinladung mit den Worten von Yvonne von umgeBUCHt.
Die Regel der 3 Begriffe in maximal 300 Worten setzt mir enge Grenzen, wenn es wie in dieser Geschichte um Beziehungen, fehlende Liebe und ein Fläschchen mit Gift geht.
Argwöhnisch beobachtete Louise Vandermeer die Ehe ihres Sohnes Peter. Wie bedauerlich, dass ausgerechnet Margaretes Vater damals die nötige Summe bereitstellen konnte, die das Tuchgeschäft vor dem Ruin bewahrte. Dafür musste Peter dieses verhuschte Mäuschen heiraten. Sie hatte das Mädchen von Anfang an nicht gemocht. Gegenseitige Abneigung prägte ihre Beziehung. Was hatte sie erwartet? Eine Liebesheirat? Wenigstens etwas bemühen könnte sie sich.
Verrückte Wünsche hatte das Mädchen. Frauen hatten nun einmal nichts zu wünschen. Besser, Margarete fügte sich beizeiten in ihre Pflicht, verweigerte sich nicht länger. Warum sonst war sie noch immer nicht schwanger? Sie predigte täglich, sie solle sich benehmen. Ihrem Sohn sagte sie es ebenfalls, dass er seine Frau endlich zur Raison bringen müsse. Doch Peter schien schwach und konfliktscheu, sonst hätte er ihr schon längst einmal den Weg gezeigt. Mit ein paar Ohrfeigen ließ sich viel ausrichten. Zeterte sie.
Der hatte sie nur entgeistert angesehen; er würde Margarete nicht schlagen. Er war zwar auch sonst nicht sonderlich freundlich zu ihr, aber woher sollte er es auch gelernt haben? Geschlagen hatte er sie tasächlich noch nie. Auch im Bett hatte er sie nicht gezwungen. Gewalt und Angst hatten sich noch nie besonders gut auf seine Potenz ausgewirkt.
Seine Mutter schrie, er sei eine Memme, sein Vater wäre aus ganz anderem Holz geschnitzt gewesen, der hätte mit so einer verstockten Trulla nicht lange gefackelt. Einen Erben brauchte er. Spaß könne er sich ihretwegen woanders suchen. Auch wenn das sündiges Treiben war.
Peter hasste es, wenn ihm seine Mutter so zusetzte. Er hatte genug andere Sorgen. Er würde nie wie sein Vater sein! Er eilte durch Gassen voller Raureif und versteckte sich im Tuchladen, griff wieder zum Weinkrug. Margarete bekam einmal mehr den ganzen Zorn Louises zu spüren.
Sie alle hassten sich aus tiefster Seele und wünschten einander den Tod …
Fortsetzung folgt …
Nachdem ich euch nun die handelnden Personen vorgestellt habe, warte ich gespannt auf neue Wörter und vielleicht findet sich dann endlich ein Ende dieser trostlosen Situation.
Wer die ganze Geschichte lesen mag:
Nun, der Wunsch nach dem jeweiligen Tod wird beiden Frauen in Erfüllung gehen oder gegangen sein. Das liegt in der Natur des Lebens … ;)
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Das auf jeden Fall. *g*
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Ich hätte es ja nicht gedacht, aber Peter Vandermeer ist mir plötzlich fast sympathisch.
Bin gespannt, wie dir die nächsten Wörter in den Kram passen werden.
Liebe Grüße
Christiane
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Ich bin auch schon neugierig auf die nächsten Wörter.
Gell? Was Margarete, Peter und Louise anbelangt – schlimmer geht immer. *lach*
Liebe Grüße, Veronika
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herrje, mir wird ganz kalt im Herzen. Schrecklich, so eine Dreiecksbeziehung aus Hass und Verachtung. Und alle drei sind im Leben aneinander gekettet. Kein Wunder, dass sie nur den Tod des jeweils anderen als Ausweg sehen. Na, ich bin auch gespannt, wie das mit den dreien so weitergeht …
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Eigentlich gruselig, was meinem Hirn so entspringt …
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Nein gar nicht gruselig. Denn die „dunkle Seite“, die wir alle in uns haben, lässt Du beim Schreiben schon raus. Andere schließen das ganz lange in sich ein und dann wird es fies für die Menschen in der Umgebung.
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Dann bin ich ja womöglich auf dem richtigen Weg.
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Ich bin begeistert von deinen Familienportraits. Der verstorbene Vater Vandermeer wäre auch interessant. Woran der wohl gestorben ist?
Die Idee einer längeren Geschichte mit immer wieder neuen Wörtern gefällt mir sehr gut!
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